Mongolei, Hongkong, Macao und China

Vier Länder, vier Tage, eine Reise

Es war mal wieder Zeit für einen verrückten Trip.
Wir starteten mit einer Zugfahrt am Rhein entlang zum Flughafen Frankfurt und flogen anschließend mit Mongolian Airways direkt nach Ulaanbaatar. In einer modernen Boeing 787 erreichten wir nach knapp acht Stunden am frühen Morgen die Hauptstadt der Mongolei – am neuen Flughafen Dschingis Khan.

Die Einreise verlief schnell und problemlos, und unser Fahrer wartete bereits auf uns. Den Transport hatten wir frühzeitig gebucht, da es weder Busse noch Bahnverbindungen in die weit entfernte Stadt gibt – auch Taxis waren keine zu sehen. Um fünf Uhr morgens war kaum Verkehr, und so erreichten wir nach etwa 45 Minuten unser Hotel H9. Glücklicherweise konnten wir bereits einchecken und nutzten die Gelegenheit, erst einmal zwei Stunden zu schlafen – draußen war es ohnehin noch dunkel.

Gut erholt frühstückten wir im Hotel und machten uns danach auf, die Stadt zu erkunden. Wir hatten nur diesen einen Tag Zeit.
Unser erster Stopp war der zentrale Sükhbaatar-Platz, auf dem das Parlamentsgebäude mit einer imposanten Dschingis-Khan-Statue steht. Der Platz ist von modernen Gebäuden umgeben. Anschließend spazierten wir weiter zum Gandan-Kloster, wo wir uns die Außenanlagen ansahen. Wer möchte, kann auch hineingehen und eine riesige Buddhastatue bestaunen – der Eintritt kostet allerdings extra.

Danach liefen wir weiter in westlicher Richtung und kamen schließlich am Wrestling-Palast vorbei. Hier finden die großen Kämpfe einer der wichtigsten mongolischen Sportarten statt.
Weiter ging es durch den National Amusement Park, einen kleinen Freizeitpark, den man kostenlos durchqueren kann – nur die Fahrgeschäfte kosten etwas. Unser Ziel war die riesige Mongolei-Flagge im Ulaanbaatar Park. Danach besuchten wir den Winterpalast, wo wir Eintritt zahlten und uns sowohl den Palast selbst als auch die sehenswerte Ausstellung mit zahlreichen Exponaten im Inneren ansahen.

Da wir noch nicht genug gelaufen waren, machten wir uns anschließend auf den Weg zum Zaisan Hill, einer kleinen Erhebung im Süden der Stadt mit toller Aussicht. Der Aufstieg über viele Stufen war zwar anstrengend, aber absolut lohnenswert. Übrigens war es vom Wetter her super: Leicht bewölkt, gut 15 Grad und immer wieder sonnig.

Wieder unten angekommen, wollten wir eigentlich den Bus zurück nehmen – doch keiner kam. Offenbar steckten sie im berüchtigten Verkehr fest. Also hielten wir kurzerhand ein Auto an. Offizielle Taxis gibt es nicht, aber zahlreiche inoffizielle Fahrer, ähnlich wie Uber. Der Fahrer verstand kein Englisch, aber irgendwie schafften wir es, ihm unser Ziel zu erklären. Ganz reibungslos lief es nicht – er fuhr am Ziel vorbei und verstand „Stopp“ nicht. Doch am Ende kamen wir irgendwie an – und das sogar sehr günstig. Unser Ziel war die MB Plus Brewery, wo wir ein paar lokale Biere probierten – sehr lecker!


Anschließend suchten wir ein Restaurant und landeten in der Nähe unseres Hotels im The Bull Hot Pot. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Hot-Pot-Restaurant: Man bestellt eine Grundsuppe und jede Menge Zutaten, die man dann selbst in den Topf gibt. Jeder Tisch hat dafür eine eigene Induktionsplatte – super Konzept und richtig lecker.

Gegen halb elf kehrten wir müde, aber glücklich ins Hotel zurück. Viel Schlaf blieb uns jedoch nicht, denn um drei Uhr mussten wir schon wieder aufstehen, unser Fahrer wartete schon und der nächste Flug mit Mongolian Airways nach Hongkong stand an.

Weiterflug nach Hongkong – vom kalten Ulaanbaatar in die tropische Metropole

Der Fahrer hatte einen heißen Reifen, und so waren wir schneller als geplant am Flughafen. Check-in und Sicherheitskontrolle waren in wenigen Minuten erledigt. Der Flughafen ist recht klein, und es starten nur wenige Flüge. Im Wartebereich gab es ein paar Geschäfte, und in einem kleinen Souvenirladen konnten wir unser restliches Bargeld ausgeben.

Mit etwas Verspätung ging es dann in einer Boeing 737 auf den gut vierstündigen Flug nach Hongkong. Es gab zwar kein Entertainment, dafür aber etwas zu essen. Ich habe den Flug allerdings größtenteils verschlafen.

In Hongkong angekommen, suchten wir zunächst die Bahnstation. Die Tickets für den Zug nach Kowloon und ein anschließendes 24-Stunden-Ticket hatten wir bereits online gekauft und mussten sie nur noch an einem Schalter abholen. Die Zugfahrt verläuft größtenteils oberirdisch, sodass man eine schöne Aussicht auf die Landschaft hat. Im Zug war es zunächst recht leer, das änderte sich jedoch nach dem Umstieg in die U-Bahn – dort wurde es richtig voll. Auch die Temperaturen lagen mit gut 30 Grad doch deutlich über der Mongolei.

Nach ein paar weiteren Stationen erreichten wir Wan Chai, von wo es nur wenige Meter bis zu unserem Hotel, dem Gloucester Luk Kwok, waren. In dem schicken Vier-Sterne-Hotel konnten wir direkt einchecken. Unser Zimmer in der 17. Etage bot einen tollen Ausblick auf die Hochhäuser und das Wasser.

Da es inzwischen schon Mittag war, machten wir uns gleich auf den Weg, die Stadt zu erkunden. Zuerst ging es zum Exhibition Centre ans Wasser, um die Skyline von Kowloon zu bewundern. Danach schlenderten wir kreuz und quer durch Central Hongkong. Zwischendurch aßen wir zu Mittag, stärkten uns mit einem Bier in einer Bar und fuhren mit der berühmten Doppelstock-Tram.

Schließlich wollten wir mit der Standseilbahn auf den Victoria Peak fahren. Allerdings war die Schlange so lang, dass die Wartezeit bei gut zwei Stunden lag. Also suchten wir uns ein Taxi – das dauerte zwar auch etwas, aber schließlich ging es zügig nach oben. Letztlich war es sogar günstiger als die Bahn!

Oben angekommen, erwartete uns eine fantastische Aussicht: auf der einen Seite die Hochhäuser von Hongkong, auf der anderen die vorgelagerten Inseln des Stadtstaats. Natürlich war es auch hier oben sehr voll, doch wir fanden genug Platz für viele Fotos – besonders zum Sonnenuntergang.

Für den Rückweg versuchten wir es diesmal mit einem Uber, was problemlos und sogar noch günstiger als das Taxi klappte. Unser Ziel war eine U-Bahn-Station, um auf die andere Hafenseite nach Kowloon zu fahren. Denn abends gibt es dort die berühmte Lichtshow, die auf die Wolkenkratzer der Hongkong-Island-Seite projiziert wird.

Am Ufer war es wieder brechend voll. Da wir aber größer waren als die meisten Zuschauer, konnten wir trotzdem gut sehen. Die Show selbst war allerdings nicht besonders spektakulär – schön anzusehen, aber das war’s dann auch. Also suchten wir uns lieber ein Restaurant zum Abendessen und spazierten anschließend noch etwas durch die Stadt. Besonders schön war der Kowloon Park, eine grüne Oase mitten im Trubel.

Zum Abschluss des Tages kehrten wir noch in den Kowloon Tap Room ein und probierten uns durch die lokale Biervielfalt – ein perfekter Ausklang!

Mit der Fähre nach Macao

Am nächsten Morgen fuhren wir zum Fährterminal, um mit dem Boot nach Macao zu reisen. Die Tickets konnten wir problemlos am Schalter kaufen. Die angegebene Abfahrtszeit war allerdings eher ein Richtwert – wir legten mit ordentlicher Verspätung ab.

Die Bootsfahrt selbst war dennoch recht angenehm. Es gibt keine Außenplätze und im Innenraum nur wenige Fensterplätze. Die Sitzplätze werden automatisch zugeteilt, man hat also keinen Einfluss darauf. Außer ein paar Inseln und vorbeifahrenden Booten gab es unterwegs nicht viel zu sehen – aber die Überfahrt war trotzdem ein schönes Erlebnis.

Drittes und viertes Land – von Macao nach Guangzhou

In Macao am Fährterminal angekommen, mussten wir uns erst einmal orientieren, welchen Bus wir am besten ins Zentrum nehmen. Mein Handynetz funktionierte nicht und kostenloses WLAN war weit und breit nicht zu finden. Nur mit einer lokalen eSIM klappte es schließlich.

Kreditkarten konnte man – anders als in Hongkong – kaum verwenden und Alipay bzw WeChat Pay funktionierte hier auch nicht, denn Macao hat auch hier wieder ein eigenes System. Immerhin hatten wir noch einige HongKong Dollar, die hier ebenfalls genutzt werden können. (Macao Pataca werden in HKG hingegen nicht akzeptiert), Das Bussystem fanden wir etwas verwirrend – und das sollte sich später noch bemerkbar machen.

Zunächst nahmen wir die Linie 28B bis zum Chian Square und spazierten dann durch die kleinen, portugiesisch anmutenden Gassen vorbei an unzähligen Geschäften zum Platz São Domingos. Es wurde immer voller, besonders auf dem weiteren Weg zum Wahrzeichen Macaos – den Ruinen der São-Paulo-Kirche.

Inzwischen wussten wir auch, warum so viele Menschen unterwegs waren: Es war Goldene Woche zum chinesischen Nationalfeiertag, und fast alle hatten frei. Bei gut 30 Grad fühlte sich die enge Stadt zudem sehr stickig an. Die lange Treppe hinauf zu den Ruinen war daher mit hunderten Menschen gefüllt, die alle Fotos machten.

Trotzdem gefiel uns die Stadt ausgesprochen gut. Leider hatten wir nur einen halben Tag hier, aber ich denke, man könnte problemlos eine ganze Woche verbringen.

Wir spazierten weiter zum Park Jardim Luís de Camões, einer grünen Oase mitten in der dicht bebauten Stadt. Am nördlichen Ende bietet sich eine schöne Aussicht, und beim Abstieg kommt man durch einen chinesischen Tempel, der direkt an die Felswand gebaut ist – sehr eindrucksvoll.

Von dort wollten wir zur Busstation, um die letzten Kilometer bis zur Grenze nach Zhuhai zu fahren. Der Bus kam bald, und wir waren auf dem Weg – fuhren jedoch an der Grenze vorbei. Ohne Halt ging es immer weiter, schließlich auf eine Schnellstraße außerhalb der Stadt, bis wir an einem völlig anderen Grenzübergang ankamen: der Straße nach Hongkong. Diese Grenze heißt zwar ebenfalls „Macao-Zhuhai“, half uns aber in dem Moment wenig.

Da wir in Zhuhai einen Zug gebucht hatten, wurde die Zeit nun knapp. Wir nahmen daher ein Taxi – hatten jedoch nicht mehr genug Bargeld, sodass wir etwa einen Kilometer vor der richtigen Grenze aussteigen mussten.

Trotz des großen Andrangs ging die Ausreise überraschend schnell, ebenso die Sicherheitskontrollen. Nur bei der Einreise nach China mussten wir warten: Für Ausländer gab es nur einen Schalter, und vor uns standen drei Personen, die uns glücklicherweise darauf hinwiesen, dass man vorher einen Einreiseschein ausfüllen muss. Es dauerte fast zehn Minuten pro Person, aber schließlich waren wir drin.
(Anmerkung: Aktuell brauchen deutsche Touristen kein Visum für China. Der Einreiseschein soll wohl im nächsten Jahr durch eine App ersetzt werden.)

Zum Glück liegt der Bahnhof Zhuhai direkt neben dem Grenzübergang, und wir erreichten unseren Schnellzug rechtzeitig. Die Tickets hatten wir frühzeitig reserviert – eine gute Entscheidung, denn trotz der hohen Frequenz sind die Plätze oft ausverkauft. Eigentlich wollten wir die 1. Klasse ausprobieren, aber es gab nur noch Plätze in der 2. Klasse – dafür allerdings zu sehr günstigen Preisen.

Pünktlich auf die Minute fuhr der Zug los, und nach gut einer Stunde erreichten wir den Bahnhof Guangzhou Süd. Mit der Metro ging es weiter Richtung Zentrum der 18-Millionen-Metropole. Unser Ziel war das historische Viertel Shamian Island, das im 19. Jahrhundert von Engländern und Franzosen geprägt wurde. Die Straßen dort sind verkehrsberuhigt, von Bäumen gesäumt und wirken grün und tropisch – ein wunderschöner Ort, auch wenn die Temperaturen mit 38 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit recht fordernd waren.

Nachdem wir uns in Ruhe die kleine Insel angesehen hatten, fuhren wir weiter zum Guangzhou New Television Tower, mit über 600 Metern einer der höchsten Türme der Welt. Während es langsam dämmerte, wurden der Turm und die Hochhäuser auf der gegenüberliegenden Flussseite bunt beleuchtet – ebenso die Brücken und Boote. Eine fantastische Atmosphäre!

Da es uns dort irgendwann zu voll wurde, nahmen wir die Straßenbahn zum Party Pier. Übrigens gab es nirgendwo Gedränge, Geschubse oder Geschrei. Viele Menschen, aber kein Stress. Am Pier gab es dann nur wenig „Party“, aber dafür zahlreiche Restaurants. Wir aßen zu Abend und probierten einige lokale Bierspezialitäten. Das Bestellen war allerdings nicht einfach – bis auf einen Kellner verstand niemand Englisch oder Mandarin, und unsere Handzeichen hatten offenbar eine andere Bedeutung. Doch am Ende bekamen wir, was wir wollten.

Inzwischen war es Zeit, zum Flughafen zu fahren. Mit der U-Bahn dauerte es fast eine Stunde, bis wir dort ankamen. Der Flughafen ist in zwei große Bereiche unterteilt – national und international – und diese liegen weit auseinander. Es gibt nur einen Shuttlebus zwischen beiden Terminals.

Die Ausreise dauerte etwas länger, da sie mit der Sicherheitskontrolle kombiniert war und viele Reisende offenbar zum ersten Mal flogen. Zum Glück hatten wir noch genug Zeit, in der Lounge zu duschen – bei der Hitze war das eine Wohltat.

Dann begann der lange Rückflug nach Hause: Mit Emirates über Dubai, zunächst in einer Boeing 777, anschließend im A380 – zurück nach Düsseldorf.