Für ein verlängertes Wochenende fuhren wir im Frühsommer mit dem Auto über Selb nach Tschechien – mit einem Zwischenstopp in Karlsbad, bevor es weiter nach Prag ging.
Karlsbad – UNESCO-Welterbe mit heißen Quellen
Nach der Grenze legten wir einen Tankstopp ein – in Tschechien ist der Kraftstoff etwa 20–30 Cent günstiger als in Deutschland. Dann ging es weiter nach Karlsbad, um den berühmten Kurort zu erkunden.
Parken in Karlsbad ist nicht einfach, besonders im Kurviertel sind Parkplätze rar. Wir wählten daher direkt das moderne, helle Parkhaus in der Dr.-M.-Horákové-Straße mit breiten Parkbuchten – von hier sind es keine fünf Minuten bis zur Fußgängerzone.
Diese erstreckt sich entlang der Teplá vom Becherovka-Platz (inkl. Museum) bis zum Grandhotel Pupp – über zwei Kilometer durch eine eindrucksvolle Kulisse. Berühmt ist Karlsbad für seine 16 heißen Heilquellen, die im Kurbezirk öffentlich zugänglich sind. Mit den typischen Schnabeltassen zapfen sich Besucher das bis zu 70 °C heiße Wasser – allerdings sollte es wegen der abführenden Wirkung nur nach ärztlichem Rat getrunken werden.
























Wir schlenderten gemütlich durch die Stadt. Besonders beeindruckend fanden wir die historischen Gebäude, die dank der Verschonung im Krieg größtenteils original erhalten sind. Unsere Highlights:
- Der Kurpark
- Die Kolonnaden
- Der Geysir Vřídlo
- Das Theater
- Das Kaiserbad
- Die Kirche Peter und Paul
Wer mehr Zeit hat, kann auch die umliegenden Hügel erkunden. Zum Dianaturm fährt sogar eine Standseilbahn.
Nach einem typischen Mittagessen und einem Glas grünem Bier (eine saisonale Spezialität rund um Ostern) ging es für uns weiter nach Prag.
Ankunft in Prag – Hotel und erster Eindruck
Unser Hotel war das Hotel Herrmes, etwas außerhalb des Zentrums, aber direkt an der U-Bahn-Station Jinonice gelegen. Von dort ist man in 15 Minuten in der Innenstadt. Parkplätze sind kostenlos. Das Zimmer war groß und sauber, allerdings funktionierte anfangs weder die Klimaanlage noch der Safe – beides wurde aber im Laufe des Aufenthalts repariert.
Am nächsten Morgen wurden wir unerwartet von lauter Musik auf dem Flur geweckt – ein einmaliger Vorfall. Das Frühstück war inklusive und für uns vollkommen ausreichend.
Tag 1: Prag West – Gärten, Kloster, Burg & Biergarten
Heute wollten wir vor allem die westliche Seite der Stadt erkunden. Mit Bus und Bahn fuhren wir zum Strahov-Stadion, einst das größte der Welt, heute Trainingszentrum von Sparta Prag – allerdings in stark verfallenem Zustand.
Direkt daneben beginnt der Eingang zu den Petřín-Gärten, einem weitläufigen Gelände mit Wäldern und Gärten innerhalb der alten Festungsmauern. Die Standseilbahn ist bis 2026 wegen Renovierung geschlossen, also wanderten wir zu Fuß durch die Anlage.











Beim Strahov-Kloster machten wir in der Brauerei „Pivovar Strahov“ Mittagspause – mit deftiger tschechischer Küche und leckerem Klosterbier.
Frisch gestärkt ging es zur Prager Burg. Die Schlange vor der Kathedrale war uns zu lang, also schlenderten wir lieber durch die ruhigeren Gassen rundherum. An der Moldau angekommen spazierten wir weiter zum kleinen, idyllischen Vojanovy-Park, wo wir eine Pause einlegten.








Danach ging es mit der Straßenbahn zum Letná-Schlösschen – hier befindet sich ein beliebter Biergarten mit großartigem Blick auf Prag. Achtung: Kartenzahlung ist nur an einem Stand möglich. Auf dem Rückweg ins Zentrum kamen wir am Metronom, einem Treffpunkt vieler junger Prager, vorbei.










Zum Abendessen kehrten wir im U Zlatého Hada ein – reichhaltig, lecker, traditionell. Danach ging’s zurück ins Hotel. Insgesamt waren wir an diesem Tag über 20 Kilometer zu Fuß unterwegs – genug für heute.









Tag 2: Vyšehrad & Prager Highlights
Am nächsten Morgen ging es zur Festung Vyšehrad – weniger bekannt als die Prager Burg, aber mindestens genauso sehenswert. Der Eintritt ist frei, nur die Besichtigung der Basilika St. Peter und Paul kostet 130 CZK. Die Kirche stammt ursprünglich aus dem Jahr 1079 und beeindruckt mit Fresken, Altären und alten Sarkophagen.










Anschließend ließen wir uns durch die Stadt treiben – zu Fuß und per Straßenbahn. Dabei sahen wir unter anderem:
- Franz Kafkas beweglichen Kopf
- Das Tanzende Haus (Tančící dům)
- Das Nationalmuseum
- Das Rathaus
- Das Rudolfinum
- Das Nationaltheater (Národní divadlo)
Zum Abendessen hatten wir einen Tisch im Tiskárna Národní reserviert. Hier wird tschechische Küche kreativ und modern interpretiert. Sehr lecker – aber kleine Portionen.























Danach schlenderten wir noch durch die Gassen und ließen den Abend im Biergarten Čapadlo Summer Terrace an der Moldau ausklingen, bevor es zurück ins Hotel ging.
Heimreise
Am Sonntag stand nur noch die Rückfahrt an – wie erwartet mit viel Stau, typisch für das Ende eines langen Wochenendes.
Zur Reise:
Für die Autobahnen braucht man eine Vignette. Die kann man einfach online vorab buchen: https://edalnice.cz/de/index.html#/validation
Gebucht hatten wir das Hotel Herrmes in Prag, 125€ / Nacht inklusive Parken und Frühstück.
ÖPNV ist sehr günstig. Wir hatten uns Tageskarten geholt für ca 5 Euro. Die lohnen sich schon ab drei Fahrten.
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