Ein Wochenende im Erzgebirge

Kurztrip ins Erzgebirge: Oberwiesenthal und Umgebung

Für ein verlängertes Wochenende zog es uns ins Erzgebirge – genauer gesagt nach Oberwiesenthal, am Fuße des Fichtelbergs, der höchsten Erhebung Sachsens. Der kleine Ort ist vor allem als Wintersportziel bekannt, bietet aber auch im Sommer viele Möglichkeiten für Natur- und Wanderfreunde.

Übernachtung im „Summit of Saxony“

Wir übernachteten im modernen Hotel „Summit of Saxony“, das direkt an der Talstation der Fichtelberg-Schwebebahn liegt. Ein weiterer Gebäudeteil ist noch im Bau und soll 2026 eröffnen.

Die Zimmer sind kleine Apartments mit Küche, Bad, Balkon und Schlafzimmer – von unserem Bett aus hatten wir einen direkten Blick auf den Fichtelberg. Parkplätze sind rund ums Haus verfügbar.

Da Oberwiesenthal nur einen Steinwurf von Tschechien entfernt liegt, lohnt sich ein Abstecher zum Tanken oder Einkaufen über die Grenze. In der Umgebung gibt es auch lohnenswerte Ausflugsziele wie das St. Josefstal oder – etwas weiter – Karlsbad und Franzensbad.

Gipfelerlebnis mit Nostalgie

Zum Auftakt fuhren wir mit der historischen Fichtelberg-Schwebebahn von 1924 hinauf zum Gipfelhaus auf dem Fichtelberg. Auch wenn es windig war, genossen wir eine beeindruckende Rundumsicht über das Erzgebirge.

Anschließend wanderten wir gemütlich über den kleinen Fichtelberg wieder bergab – eine schöne Tour mit etwa 3 bis 4 Kilometern Länge.

Am Abend kehrten wir im Restaurant Karl IV. ein – deftige böhmische Küche und tschechisches Bier inklusive. Nach dem Essen gab es einen kleinen Verdauungsspaziergang durch den Ort und den Abend ließen wir in der urigen Kneipe Prijut 12 ausklingen.

Wandern im Schwarzwassertal

Am nächsten Morgen fuhren wir ins Schwarzwassertal, ein wunderschönes Naturschutzgebiet südöstlich von Marienberg. Wir starteten an der Aussichtsplattform Katzenstein, von der aus man einen großartigen Blick auf das grüne Tal und steile Felswände hat.

Über einen schmalen Pfad wanderten wir hinab ins Tal zur Schwarzen Pockau – einem moorigen, dunkel gefärbten Fluss, der dem Tal seinen Namen gibt. Trotz sommerlicher Hitze war es im schattigen Wald angenehm kühl.

Am Nonnenfelsen wagten sich einige Kletterer an die Felswand. Wir stiegen über einen bequemen, leicht ansteigenden Weg wieder hinauf und trafen oben auf den historischen Grünen Graben. Er wurde im 17. Jahrhundert zur Wasserzufuhr im Bergbau angelegt und wird derzeit restauriert. Unsere rund zweistündige Wanderung endete wieder am Ausgangspunkt.

Aussicht genießen in der Wolkensteiner Schweiz

Unser nächstes Ziel war Wolkenstein, wo wir das Auto kostenlos abstellten und etwa 20 Minuten zur Wolkensteiner Schweiz wanderten. Der Weg ist leicht, aber bei fast 30 Grad durchaus schweißtreibend.

Oben angekommen bot sich uns ein schöner Blick ins Tal der Zschopau – nicht ganz so dramatisch wie am Katzenstein, aber dennoch sehenswert. Wer möchte, kann auch unten parken und den steileren Aufstieg wählen, bei dem die Felsformationen besser zur Geltung kommen.

Kulinarischer Zwischenstopp in Annaberg-Buchholz

Weiter ging es nach Annaberg-Buchholz. Am späten Nachmittag wollten wir etwas essen, doch einige Restaurants hatten bereits geschlossen. Schließlich fanden wir im Restaurant „Zum Türmer“ an der St. Annenkirche einen Platz.

Leider mussten wir über eine Stunde auf das Essen warten – auch die Getränke kamen sehr spät. Das Essen selbst war gut, aber die lange Wartezeit trübte das Erlebnis.

Auf dem Rückweg hielten wir noch kurz im Supermarkt und ließen den Abend gemütlich auf dem Balkon unseres Hotelzimmers ausklingen – bis ein Gewitter aufzog.

Abschied vom Erzgebirge: Alpine Coaster, Keilberg und Rückreise

Bevor wir die Heimreise antraten, starteten wir den Tag mit einer Fahrt auf dem Alpine Coaster. Eine Einzelfahrt kostet 7 Euro, bei mehreren Fahrten gibt es Rabatt: 3 Fahrten für 16 Euro, 5 Fahrten für 26 Euro. Man nimmt in einem Schlitten Platz, der wie eine Achterbahn auf Schienen geführt wird. Zunächst wird man gemächlich den Berg hinaufgezogen, bevor die rasante Abfahrt beginnt. Die Geschwindigkeit steuert man selbst über Handbremsen – oder man lässt es einfach laufen und genießt den vollen Nervenkitzel über zahlreiche Kurven. Ein großer Spaß, den wir auf jeden Fall empfehlen können.

Alternativ stehen auch noch eine Flyline sowie eine klassische Sommerrodelbahn zur Verfügung.

Abstecher auf den Klinovec

Bevor es endgültig nach Hause ging, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Keilberg (Klinovec) – mit 1.244 Metern der höchste Gipfel des Erzgebirges und rund 30 Meter höher als der Fichtelberg.

Die Aussicht vom Plateau ist beeindruckend, doch leider wirken die Gebäude auf dem Gipfel verlassen und heruntergekommen – fast wie ein Lost Place. Ein bedauerlicher Kontrast zum modernen und gut gepflegten Skigebiet, das sich ringsum erstreckt.

Fazit

Ein gelungener Kurztrip ins Erzgebirge: Wandern, Natur, Aussicht und regionale Küche – dazu moderne Unterkünfte und spannende Ausflüge. Es gibt noch viel mehr zu entdecken, also kommen wir sicher wieder.