Vier Tage in Bangkok

Von Hanoi bin ich mit Air Asia (59 $+Gepäck)  zum alten großen Flughafen Don Mueang im Norden Bangkoks geflogen. Dieser wurde reaktiviert, nachdem es beim Neuen Probleme nach der Eröffnung gab. Für mich war das praktisch, denn der Flughafen liegt etwas näher am Zentrum. Die Einreise ging sehr schnell, Rucksack war auch direkt auf dem Band und eigentlich wollte ich ein Taxi nehmen. Ich hatte dennoch mal an der Information nachgefragt was die meinen. Die hilfsbereiten Damen empfahlen mir den Bus zu nehmen. Ok, warum nicht. Taxi sollte wohl um die 250B kosten, wie teuer ein Busticket wäre, habe ich nicht herausgefunden. Mit Bus #59 ging es in Richtung Stadt. Keine Klimaanlage aber dafür eine Stadtrundfahrt. Der “Schaffner” hat mir einen Papierschnipsel in die Hand gedrückt und irgendetwas auf Thai gesagt. Nach einer Stunde Fahrt habe ich dann auch endlich auf der Karte die Strasse gefunden, indem der Bus gerade war. Mit im Bus saßen auch zwei Engländer, die ich an der Halong Bay getroffen hatte. Südostasien ist klein…

Am Demokratiedenkmal bin ich ausgestiegen. Bezahlt habe ich nichts. Ich muss sagen, so günstig bin ich noch nie vom Flughafen in eine Stadt gekommen. Wie das nun aber hier mit dem Bus funktioniert? Keine Ahnung.

Ich musste noch ein paar hundert Meter bis zum Hotel de Moc (33 €)laufen. Kaum dort angekommen, fing es stark an zu regnen. Ich habe ein Zimmer im obersten Stockwerk mit Blick auf eine große Brücke und den Königspalast. Sehr schön! Auch ansonst macht das Hotel einen ordentlichen Eindruck.

Trotz Gewitter und weiterhin Sintflut von oben, bin ich zum Golden Mount losmarschiert. Vorbei an diversen Garküchen und kleinen Ständen – Hier und da musste ich natürlich was probieren – bin ich dort angekommen. Zum Glück habe ich ja meine Wasserdichten Schuhe, die auch hier bestens dicht halten – super! (Decathlon: Quechua Schuhe 40 €)

Über die Stufen nach oben, kamen Bäche entgegen. Aber die Aussicht war super! 360° über diese riesige Stadt! Nachdem ich mir alles in Ruhe angeschaut hatte, bin ich weiter zum Wat Suthat. Ein unheimlich schöner, bunter Tempel mit einem gigantischen sitzenden Buddha. Sehr beeindruckend.

Von dort ging es weiter an der Giant Swing vorbei bis zur berühmten Khao San Road. DIE Strasse der Backpacker. Und dort ist wirklich der Teufel los. Die Strasse ist nicht weit von meinem Hotel. Ich denke da werde ich mal ab und zu Abends hingehen um was zu trinken.

Übrigens…Ist das ruhig hier! Also zumindest nach Hanoi. Hier hupt kaum einer und es knattern nicht so viele Mopeds rum. Erholung pur.

Für den ersten Abend hatte ich mich mit einem ehemaligen Kollegen verabredet. Wir sind erst im Green Garden thailändisch Essen gewesen, das war schon mal sehr lecker, und anschließend rund um die Sukhumvit Road einen Absacker trinken gewesen. Erst in Charlies Bar ein paar Gin Tonic, dann in “The Nest”, einer Rooftopbar, die nicht wirklich hoch ist. Nur im 9.Stockwerk, aber dank Bachlauf und Beach Atmosphäre trotzdem einen Abstecher wert, hatten wir doch gute Cocktails. Zuletzt waren wir noch in der Red Skybar des Centara Grand – auf dem 55.Stockwerk. Absolut atemberaubend.

Heute war es sonnig bei gut 38 Grad  – Das richtige Wetter zum Sightseeing. Morgens bin ich zunächst in Richtung Grand Palace gelaufen. Auf dem Weg quatschte mich einer an, dass der Palast heute erst am Nachmittag offen hätte und ob ich nicht lieber einen anderen Buddha anschauen möchte. Gut ich wusste, dass der Palast definitiv offen hat und als ich ihm sagte dass ich den anderen Buddha gestern schon gesehen hab, war er auf einmal sprachlos.

Ich bin an einem großen Flohmarkt vorbei gekommen, auf dem es nun wirklich alles erdenkliche gab. Dann kam ich zum Lak Muang, in dem der Schutzgeist von Bangkok wohnt. Ein kleinerer, aber ganz netter Tempel. Gegenüber liegt das Gelände von Wat Kaeo und dem Grand Palace, auch gut daran zu erkennen, dass es von Reisebussen und Tuktuks umlagert ist. Drinnen ist vor dem Eingang die Hölle los. Viele sind nicht passend angezogen und werden rigoros wieder rausgeschickt. Der Eintritt kostet 400 Baht für Ausländer. Dafür kann man diese Anlage und den Vimanmek Palast weiter nördlich besichtigen.

Zuerst kommt man zu Wat Pha Kaeo, in dem der berühmte Emerald Buddha ist. Die Statue selbst ist klein, aber der Raum riesig und reich verziert. Photos sind drinnen leider verboten. Aber auch die ganze Anlage drumherum ist wunderschön. Wie die goldene Pagode Phra Siratana Chedi oder auch Little Angkor. Weiter geht es dann zum Palast, Krönungshalle und diversen weiteren Pagoden. Das Areal ist sehr weitläufig!

Nachdem ich mir dort alles angeschaut hatte bin ich entlang vieler Essensstände zum Pier, um mit der Fähre für 3 Baht auf die andere Seite zu Wat Arun zu fahren. Dort kostet der Eintritt eigentlich 50 Baht, geht man aber nach dem Fähranleger direkt nach links kommt man kostenlos rein.

Wat Arun ist ein sehr hoher Tempel (knapp 80m) mit unglaublich steilen, fast senkrechten Treppen. Aber von oben hat man einen tollen Ausblick auf Fluss und Stadt. Der Mittlere und die vier seitlichen Türme sind reich mit Mosaiken verziert. Ein Ausflug hier her lohnt sich!

Wieder mit der Fähre zurück (es war inzwischen Mittag und ich fühlte mich wie die Hähnchen auf den Grills der Garküchen) bin ich zu Wat Pho gegangen. Für 100 Baht Eintritt bekommt man auch eine Flasche Wasser, die man immer wieder auffüllen kann. In Wat Pho ist der weltberühmte liegende Buddha. 46m lang, 15m hoch und komplett mit Gold überzogen- gigantisch! Aber auch hier ist das gesamte Gelände interessant. Hinter jeder Tür verbirgt sich wieder ein anderer schöner Hof mit hunderten goldener Buddhas, Statuen, Brunnen und Pagoden. Besonders schön ist das “Bot” das Hauptheiligtum, auch komplett golden.

Danach bin ich mit dem Expressboot für 17 Baht zur Central Station und weiter mit der BTS zum National Stadion bzw ins MBK Shopping Center gefahren. In der Bahn war es frostig kalt. Da trifft es einen schon hart, wenn man wieder aussteigt und die warme Luft einen entgegen strömt.

Das MBK ist ein gigantisches Shoppingcenter auf 7 Etagen in dem es von echt bis falsch, von Schmuck über Elektronik bis zu Klamotten alles gibt. Ich habe dort Saté Spieße zu mittag gegessen und mich noch etwas umgeschaut bevor ich zu Fuß zum Hotel zurückgelaufen bin. War zwar ein weiter Weg, aber so lernt man eine Stadt besser kennen.

Chinatown, Little India und Golden Mount

Am Morgen habe ich mich von einem Taxi nach Chinatown chauffieren lassen und bin dort über die kleinen Marktgassen bis nach Little India gelaufen. Tonnen an kitschigen Krimskrams! Aber auch immer wieder nette Essstände…

Nachdem ich die Gegend etwas erkundet hatte, bin ich mit dem Expressboot zur Riverside Mall gefahren. Aber was für eine Enttäuschung! Sieht zwar toll aus, aber drinnen ist gähnende Leere. Also direkt weiter an der Hauptpost (Baustelle!) vorbei zur Silom Strasse. Die bin ich dann einmal ganz abgelaufen bis zum Lumpinipark. DIe grüne Lunge der Stadt. Ich hab ich in den Schatten gesetzt und in meinem Stadtführer geblättert. Da stand dann auch, dass in dem Park große Warane mit bis zu 1m länge herumlaufen. Kaum hatte ich das gesehen, raschelte es im Gebüsch hinter mir und es war..natürlich ein Waran. Noch dazu ein stattliches Exemplar.

Nach einigen Photos bin ich am See weitergelaufen bis zum Siam Square und dort in einer der Zahlreichen Shoppingmalls. Durch Zufall hab ich dort ein Imaxkino gefunden in dem der neue Bond lief, noch dazu begann er in 5 Minuten. Da konnte ich nicht widerstehen. Für 300 Baht gab es eine gigantische Leinwand, super Sound und der Film hat mir auch gut gefallen. Endlich wieder mit geschütteltem Martini, Ms Moneypenny und dem DB5. Interessant war aber, dass keine Werbung vorher kam, stattdessen aber ein Film über den König, während dem alle Kinobesucher stramm standen.

Auch wenn Thailand ein buddhistisches Land ist, mögen sie Weihnachten. Alles ist festlich geschmückt. Mir mutet es etwas seltsam an, aber jedem wies gefällt:

Nach dem Film war es schon dunkel und ich bin zur BTS um ein paar Stationen weiter zu fahren, in der Hoffnung, dass der Verkehr dort etwas mehr fließt. Gut, die Skytrain war auch propenvoll, aber irgendwie bin ich noch reingekommen. Die letzten paar Kilometer bin ich dann wieder mit dem Taxi bis zum Hotel gefahren. Eigentlich wollte ich heute Abend zur Khao San Road, aber derzeit ist die Vorbereitung für das Lichterfest (leider erst nächste Woche) und daher bin ich lieber noch einmal zum Golden Mount gegangen. Drumherum sind dort alle Strassen mit Marktständen voll und es findet schließlich nur einmal im Jahr statt.

Es war am Abend im Gegensatz zu den letzten Tagen immer noch drückend heiß! Der Lärm des Festes war schon von weitem zu hören. Hunderte Stände, tausende Menschen und über allem thront der eigentlich goldene, jetzt aber rot verhüllte Tempel. Ich hab mich durch die Massen gekämpft hier und da etwas probiert und bin dann zu den Treppen die hinauf führen. Dort habe ich eine Lotusblume und Räucherstäbchen gekauft und bin mit den Menschenmassen nach oben. Sehr schweißtreibend!

Golden Mount in rot
Golden Mount in rot

Auf dem Weg hängen viele große Glocken die dauernd geläutet werden und von unten dröhnt der Lärm der “Kirmes”. Oben angekommen, betet man kurz, legt seine Blumen nieder und geht dann ins Allerheiligste, angeblich sollen dort Reliquien von Buddha sein. Danach geht es aufs Dach und man umrundet die verhüllte Pagode, bevor es wieder nach unten geht.

Am Fuß des Berges hatte ich mich dann wieder ins Getümmel gestürzt und als Erinnerung an die “Pilgerfahrt” ein T-Shirt mit dem verhüllten Tempel mitgenommen. Danach bin ich noch etwas durch die Stände gegangen , ehe mir die Massen zu viel wurden und ich zurück zum Hotel bin. Auf dem Rückweg hab ich mir noch Drinks mitgenommen, die ich auf meinem Balkon mit Blick auf die Brücke und den Wat Kaeo genossen habe. Wie gut dass die Shops hier sehr lange offen haben. Nur den Fotoapperat hatte ich nicht mit, nicht dass er noch abhahanden kommt bei so vielen Menschen.

Regen und Seide

Den Vormittag hatte ich am Pool verbracht. Lesen, schwimmen und die Hitze genießen. Und Mittags, als ich loswollte, fing es an zu schütten. Mal wieder Land unter in Bangkok. Ich bin also wieder mit Schirm bewaffnet zum Spaziergang aufgebrochen. Mein erstes Ziel war die Klong-Boot Station am Golden Mount. Für 10 Baht konnte ich bis zum Jim Thomson Haus fahren, das in der Nähe vom Siam Square ist. Die Boote sind eine praktische Alternative zum Strassenverkehr, da es keine Staus gibt. Nachteil: die Klongs stinken gewaltig. Selbst Abwasser wäre ein noch zu milder Begriff. Aber die Boote düsen durch die Kanäle und das bei einem irren Wellengang. Zum Glück gibt es Plastikplanen, die einen vor dem Stinkwasser schützen. Wer fotografieren will, sollte sich am besten an den Motor stellen.

Jim Thomson war ein Amerikaner, der ins Seide Geschäft eingestiegen ist und mit zum Aufschwung der Thaiseide beigetragen hat. Ende der 60er Jahre ist er dann Spurlos im Dschungel verschwunden. Heute ist sein Haus ein Museum und eine Oase in der Großstadt. Es lohnt sich also für 100B eine Führung mitzumachen.

Anschließend bin ich ins MBK, Siam Discovery und Siam Paragon Center gegangen. Gekauft habe ich nicht viel, die Preise sind in etwa wie in Deutschland (MBK mit den Fälschungen natürlich ausgenommen). Aber auf dem Vorplatz war wieder einmal Gangnam Style angesagt. Bangkok ist eh im großen Psy Fieber. Nächste Woche tritt er beim Lichterfest in der Stadt auf.

Zum Abschluss der Tages ging es an der Soi 11, in eine Tiefgarage. Mittendrin ist das Climax. Eigentlich nichts weiteres als eine Disco, treten hier aber wirklich gute Live Bands auf.

Den letzten Tag meiner Asienreise sind wir nach Amphawa auf einen schwimmenden Markt gefahren. Und Abends ging es, dann vom neuen Flughafen, im A380 zurück nach Düsseldorf.