Sizilien im Herbst

Recht spontan haben wir uns in den Herbstferien überlegt nach Sizilien zu fahren. Da ich aber nicht mehr so viele Urlaubstage zu verfügen hatte, konnten wir nur 5 Tage auf der Insel zur Verfügung. Mit Laudamotion sind wir von Düsseldorf nach Palermo geflogen, haben dort einen Mietwagen genommen und sind einmal im Uhrzeigersinn um die Insel gefahren. Die Hotels haben wir vorab über booking.com gebucht und uns grob schon mal angesehen, was es alles für Sehenswürdigkeiten gibt.


Für uns war es der erste Flug mit Laudamotion, die inzwischen zu Ryanair gehören. und es klappte alles genauso unproblematisch, wie mit der Muttergesellschaft. 

Aber von vorne: Am Flughafen Düsseldorf haben wir einen günstigen Parkplatz (P13) gebucht für 39 € die Woche. Der liegt zwar etwas abseits aber ist mit einem kostenlosen Shuttlebus verbunden. Eingecheckt hatten wir schon online und so konnten wir mit unserem Handgepäck direkt zum Gate laufen.

Der Flug war angenehm, auch wenn man natürlich keinen außerordentlichen Service erwarten. Es ist nun mal ein Billigflieger. Am Flughafen in Palermo angekommen sind wir direktzum Mietwagenschalter gegangen. Ich hatte mich vorher recht lange mit den verschiedenen Angeboten beschäftigt. Es gibt sehr, sehr günstige Anbieter allerdings habe ich auch von sehr vielen Problemen gelesen. Beispielsweise, dass die Autos nicht in Ordnung sind. Aber für mich war das KO-Kriterium , dass man bei den meisten Firmen sehr lange warten muss und da wir wenig Zeit hatten, wollte ich das nicht riskieren stundenlang in der Schlange zu stehen. Daher entschieden wir uns für Sixt und wie sich herausstellte war das eine gute Entscheidung. Dort stand kein einziger am Mietwagenschalter und bei den anderen waren sehr lange Schlangen. Die Anmietung verlief problemlos und wir haben sogar ein Upgrade bekommen. Wichtig ist bei Übernahme einmal das ganze Auto zu fotografieren, denn es ist wohl eine Masche nach der Rückgabe irgendwelche Schäden dem Mieter zu berechnen. Mit einem VW Polo ging es anschließend los in Richtung Palermo.

Am Anfang kamen wir uns wie ein Hindernis auf der Straße vor, da wir uns an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten. Aber dazu sage ich nachher noch mehr. Durch Palermo sind wir nur durchgefahren um nach Cefalu unseren ersten Haltepunkt zu kommen. Übrigens sind die Autobahnen teilweise Mautpflichtig. Cefalu liegt sehr malerisch an einer Bucht an der Nordküste und ist daher auch bei Touristen sehr beliebt. Die Häuserfront gibt ein wunderschönes Fotomotiv und wird eingerahmt vom Meer und einem kleinen Berg. Wir sind etwas durch die Altstadt spaziert, haben uns eine sehr bekannte Kathedrale angeschaut und hatten dann das Glück eine Oldtimer-Rallye in den Gassen zu bewundern. So konnten wir viele schöne Autos anschauen. Gut gefallen haben uns auch die mittelalterliche Waschstelle und die Restaurants mit Terrassen direkt am Meer. Am Strand haben wir in einer Bar unser erstes italienisches Bier genossen, ehe es dann schon weiterging. Denn unser eigentliches Tagesziel war Taormina im Osten der Insel.

Dazu sind wir erst auf der Autobahn weiter bis nach Catute gefahren, und von dort nach Süden in die Berge abgebogen. Über eine recht abenteuerliche Straße mit zahlreichen Kurven und Serpentinen ging es stetig bergauf in die leider etwas wolkenverhangenen Berge. Insbesondere der Etna verhüllte sich vollständig. Über Randazzo sind wir zur Alcantara Schlucht gefahren. Leider mussten wir vor Ort feststellen, dass diese schon geschlossen war. Aber wir konnten dennoch von weit oben einen Blick in die fantastische Schlucht werfen. Nach diesem kurzen Stopp kamen wir dann endlich in Taormina an.

Unser Hotel “Blue Sky House” war nicht weit von der Altstadt entfernt und hat sogar einen Parkplatz. Darauf sollte man auf jeden Fall achten wenn man mit dem Auto unterwegs ist und in der Stadt übernachtet, Parkplätze sind schwierig zu finden und teuer. Die Betreiber waren sehr nett, sprachen aber bis auf wenige Wort Englisch nur Italienisch. Wir hatten ein tolles Zimmer mit kleinem Balkon und einem unglaublichen Blick aufs Meer. Aber wir wollten natürlich die Zeit nutzen und haben uns gleich aufgemacht um den Ort anzusehen. Sehr schön ist die Hauptstraße, vorbei an vielen historischen Gebäuden, mit immer wieder super Aussichten auf das weit unten liegende Meer und den Ätna. Auch das Amphitheater sieht sehr schön aus, aber rein gegangen sind wir nicht (Eintritt 10 Euro). Inzwischen war es schon dunkel und das Lichtermeer schien unterhalb der Stadt. Wir haben uns ein kleines Restaurant gesucht, Pizza gegessen und im Anschluss noch ein leckeres Eis genossen.

Tag 2

Am Morgen von unserem zweiten Tag haben wir erst einmal auf unserem kleinen Balkon mit phantastischer Aussicht ausgiebig gefrühstückt. So startet ein Urlaubstag perfekt. Danach sind wir noch einmal durch die Altstadt gelaufen um Taormina im Hellen zu sehen. Dabei haben wir einen Weg entdeckt der oberhalb von der Stadt in die Berge führt und so konnten wir einen super Ausblick genießen. Eigentlich wollten wir den Ätna sehen, der zu der Zeit ausgebrochen ist, aber die Wolken verdeckten den Gipfel.

Nach dem Rundgang haben wir unser Auto geholt und sind dann zum Ätna gefahren. Auf dem Weg dahin haben wir sehr viele Leute in den Wäldern gesehen und erst später stellten wir fest, dass diese Esskastanien gesammelt haben. Das scheint hier zu der Jahreszeit ein richtiges Ereignis zu sein, mit Picknick und allem was dazu gehört.

Wir haben eine Straße zum südlichen Aufstieg des Ätnas genommen und konnten dort auch problemlos einen Parkplatz finden. Da der ganze Gipfel aber immer noch tief verschleiert war, haben wir uns dazu entschieden nicht mit der Seilbahn hinauf zu fahren, sondern nur ein paar alte Nebenkrater anzuschauen. Aber auch das war schon sehr interessant. Diese schwarzen, roten, braunen und gelben Vulkanschlote zu sehen. An der Straße liegt ein kleines Café mit Souvenirshop. Dort haben wir einen sehr guten Pistazienkuchen probiert und im Anschluß ging es dann wieder über viele Serpentinen und teils in Lava versunkenen Häusern, nach unten und weiter nach Catania.

Die zweitgrößte Stadt Siziliens ist eine der spätbarocke Städte des Val di Noto und gehört damit auch zum UNESCO-Welterbe. Der erste Eindruck der Stadt war aber ziemlich heruntergekommen. Da müsste noch einiges renoviert werden. Wir haben nahe der Altstadt geparkt um diese zu erkunden. Vom Castello Ursino sind wir über den Fischmarkt, der allerdings geschlossen, war zum Plaza Duomo, mit seiner beeindruckenden Kathedrale gegangen. Die Prachtstraße via Etna ist gesäumt von schönen Gebäuden und alten Palästen; hier ist Catania wirklich toll. Da wir aber an dem Tag noch sehr viel vor hatten, beließen wir es bei den kleinen Rundgang und fuhren weiter in Richtung Süden, denn nächste Stopp war in der alten Stadt Syrakus.

Dort haben wir leider nur von außen, da es heute geschlossen war, ein altes romanisches Ausgrabungsgebiet angeschaut. Daher sind wir dann weiter in Richtung Altstadt gefahren und haben dort am Hafen unseren Wagen wieder geparkt. Das Zentrum Syrakus liegt auf einer kleinen Insel im Meer und ist bezaubernd. An der Hafenpromenade entlang sind wir bis zu den  Giardino Aretusa und dem Ponte Aretusa gelaufen. Das ist eine kleine Garten- und Teichanlage, direkt am Meer gelegen, mit Fischen und Springbrunnen. Weiter sind wir durch die kleinen Gassen zum Piazza del Duomo, mit seiner Kathedrale, die auf einem griechischen Tempel gebaut wurde. Noch heute kann man das gut erkennen. Die Säulen des Tempels in in die Wände der Kirche integriert worden. In der Nähe gibt es auch einen netten Brunnen mit Diana Statue. Zum Abschluss sind wir noch bei den Ruinen des Apollo Tempels vorbeigegangen, ehe wir zu unserem Hotel in Noto weiter gefahren sind.

Die Stadt ist Namensgeber des Val di Noto, dass ich eben schon erwähnt hatte und auch im Spätbarock gebaut wurde. Was alle diese Orte gemeinsam haben ist, dass sie im Erdbeben 1693 zerstört und zeitgleich wieder aufgebaut wurden. Als wir im Hotel Landolina Palace ankamen, war es schon dunkel. Obwohl der Ort viele enge Gassen hat, muss man keinen Parkplatz suchen. Denn das schöne ist man kann direkt vor dem Hotel kostenlos parken. Das Hotel selbst ist in einem alten Palazzo und sehr modern eingerichtet. Die Mischung aus altem Gebäude und modernen Zimmern hat uns gut gefallen.

Direkt gegenüber liegt die Kathedrale von Noto und die Fußgängerzone mit seinen Geschäften und Restaurants. Direkt um die Ecke vom Hotel haben wir im Cantina Modica lecker zu Abend gegessen. Besonders zu empfehlen sind Nudeln mit Pistazienpesto. in dem Restaurant gibt es zudem ein kleines Museum, dass man sich in Ruhe anschauen kann während man auf das Essen wartet. zum Abschluss des Tages sind wir noch ein wenig durch die Stadt gelaufen, die wir uns morgen bei Tageslicht noch mal in Ruhe anschauen werden.