Iguacu und das Dreiländereck

Es war inzwischen schon 20 Uhr und wir wollten noch etwas Essen. Direkt neben dem Hotel Best Western Taroba war das Gaucho. Ein typisch brasilianisches Rodizio, also ein Restaurant, in dem es ein Buffet mit Beilagen, Salaten und Desserts gibt und zusätzlich ständig Kellner mit diversen Fleischspießen vorbeikommen. für 29 Real bekamen wir hier ein sehr gutes Essen. Und endlich konnten wir auch wieder Caipis trinken, dass wir dann auch ausgiebig gemacht haben. Zunächst im Gauchos für 14 Real und anschließend in der Nachbarbar Katharinas Hostel für 8 Real. Beide waren sehr gut und stark. Vor der Bar sahen wir ein Schild auf dem Touren zur argentinischen Wasserfallseite für 50 Real angeboten wurden. Genau das hatten wir morgen vor und so buchten wir es spontan.

Tag14
Um 8 Uhr trafen wir uns am Hostel Katharina. Wir bekamen noch einige Tipps zum Besuch und konnten schon Bootstouren vorbuchen. Wir hatten uns für eine 12 Minütige Tour zu den Wasserfällen entschieden. Anschließend ging es in einem kleinen Bus los. Über die brasilianische Grenze sind wir durchgefahren ohne das es jemand interessiert hätte, aber an der argentinischen Seite bekamen wir einen Einreisestempel. Ich glaube das ist auch für mich das erste Mal, das ich in zwei Ländern gleichzeitig eingereist war. Nach weiteren 20 Minuten waren wir auch schon vor dem Parkeingang. Unser Fahrer besorgte noch die Tickets (260 Pesos) und wir erfuhren, dass an dem Tag leider unsere Bootstour nicht stattfinden kann, da zu viel Wasser im Fluss ist und die Einstiegsstelle nicht erreichbar ist. Schade, aber so sind wir eben zu Fuß losmarschiert. Den Auftakt bildete der “grüne Weg”, der vom besucherzentrum zur Bahnstation einen ersten Eindruck vom Regenwald bot. Wir sahen in den Bäumen kleine Nasenbären herumturnen und um uns herum flatterten schon jede menge schöne Schmetterlinge.
Die Bahn zum Teufelsschlund wollten wir erst später nehmen und entschieden und zunächst für den Uppertrail, den roten Weg. Dieser führt, wie der Name schon sagt, oberhalb der Wasserfälle entlang. Auf Stegen geht man über die zahlreichen Zuflüsse und gelangt zu Plattformen, die direkt über den Fällen am Abgrund stehen. Schon die ersten kleinen Fälle ziehen einen in den Bann. Es ist einfach unglaublich, welche Wassermassen jede Sekunde in die Tiefe stürzen! So sind wir von Fall zu Fall gelaufen und haben hunderte Fotos geschossen. Nebenbei sahen wir auch immer wieder die niedlichen Nasenbären, Tukane mit ihren bunten Schnäbeln, natürlich Schmetterlinge und kleine Geckos. Das wir nicht mit dem Boot fahren konnte hatte natürlich den Vorteil, dass es besonders viel Wasser und somit noch eindrucksvollere Wasserfälle gab.
Nachdem wir oben fertig waren, ging es zum unteren, blauen Weg. Dieser führt erst viele Stufen hinab direkt in die Wasserfälle rein. Man wird teilweise patschnass und kann die Fälle so richtig intensiv erleben. Am Ende vom blauen Weg gab es eine kleine Verpfelugungsstation, und da es inzwischen schon Nachmittag war, haben wir zu Mittag gegessen.
Natürlich wurde der Platz von den kleinen Bären belagert, die hofften etwas abzubekommen. Manche Besucher waren etwas verängstigt, aber die Tierchen waren einfach nur neugierig und haben keinem was getan, obwohl sie doch recht groe Zähne hatten. Was ich witzig fand, es gab dort sogar einen Subway.
Nun endlich sind wir zu der Bahnstation gegangen und zum Teufelsloch gefahren. Dies sollte der krönende Abschluss des Tages werden. Ganz gemächlich tuckerte die AK75 in 10 Minuten zur Endstation. Dort ging es gleich auf Stege, die fast einen kilometer lang waren. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis wir mit den besuchermassen endlich an der Plattform über dem Schlund ankamen. Es war unglaublich laut und die Gischt spritze weit nach oben. Es hatte den Anschein, man stehe vor einem Vulkan. Was ein tosen und toben. Von unten der kühle nasse Wind, von oben wurde man von der Sonne gebraten. Während unseren gesamten Aufenthalts in Iguacu waren es tagsüber mehr als 30 grad und nachts immer noch über 20 – es ist immerhin Winter hier. Irgendwann wurde es uns dann doch zu heiß in der Sonne und wir sind wieder zurück gelaufen, allerdings nicht zur Station, sondern ganz zurück zum Besucherzentrum. Das war eine gute Entscheidung, denn auf dem Rückweg haben wir noch Horden an Schmetterlingen entlang der Bahnstrecke bewundern können. zum Abschluss haben wir noch einmal argentinisches Eis von Freddo gegessen ehe wir wieder von unserem Busfahrer abgeholt wurden. In Argentinien gab es wieder einen Ausreisestempel und durch die brasilianische Grenze sind wir wieder nur durchgefahren. Es hat also alles prima geklappt und wir hatten einen unglaublich tollen Tag.

Für das Abendessen hatten wir uns das Restaurant Tempero de Bahia herausgesucht. Die Spezialität dort ist ein Moqueca, ein Fischeintopf mit viel gemüse und Kokosmilch. Das essen war sehr lecker und auch sehr viel. Das Restaurant sollte man auf jeden Fall ausprobieren! Natürlich ließen wir den Tag wieder in Katharinas Bar mit Caipis ausklingen.

Tag15
Morgens wollten wir eigentlich mit dem Bus nach Paraguay fahren. Aber wir entschieden uns dazu nach Ciudad del Este zu laufen. Es waren nur etwa 2,5km bis zur Grenze, also ein netter Spaziergang. Vor der grenzbrücke hatten wir uns die Ausreisestempel von Brasilien geholt, sind dann über die Brücke gelaufen, die laut Reiseführern unglaublich kriminell und gefährlich sein soll. Ich denke das gefährlichste ist das niedrige Geländer, ansonsten ist alles sicher. Auf der anderen Seite trafen wir dann auf einen Grenzbeamten der ganz verblüfft war, dass wir einen Einreisestempel wollten. Wir hätten auch einfach so durchgehen können. Aber wenn man schon einmal in einem neuen Land ist, wollten wir natürlich auch den Eintrag im Pass.
Nun waren wir also in Ciudad del Este. Aber viel gibt es über die Stadt nicht zu sagen. Sie ist dreckig, chaotisch, laut und eigentlich ein einziges Shoppingzentrum. Brasilianer fahren hier rüber um günstig einzukaufen. Es gibt jeden erdenklichen Ramsch und so billig fand ich es auch nicht. Nach einer Stunde hatten wir genug und sind wieder zurück nach Foz de Iguacu. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass Foz ein Visa freies Gebiet ist? und ich meine die kredikarte. Ich war in zahlreichen Banken und an diversen Geldautomaten aber es war nicht möglich mit einer Visa Karte Geld abzuheben. Ansonsten war es in keinem der Länder ein problem, auch im restlichen brasilien nicht. Mit Mastercard ging es, allerdings kostete es 20 Real gebühren. Nun an der brasilianischen grenze gab es nun endlich auch einen normalen Geldautomaten, der auch meine Kreditkarte akzeptierte. Später an den Wasserfällen gab es übrigens auch welche, aber das nur nebenbei. Von der Grenze aus haben wir einen Bus (5 BR) zum Busterminal genommen und sind in den Bus 120 (3 BR) zu den Cataratas umgestiegen.
Nach etwa einer halben Stunde waren wir dann am Parkeingang zur brasilianischen Wasserfallseite. Hier kostet der Eintritt 53 Real. Mit einem Bus fährt man vom Eingang zu den Wasserfällen. Von hier hat man einen schönen Blick auf die argentinische Seite. Es ist anders, weiter Weg, aber ebenso schön. Man sollte also auf jeden Fall beide Seiten besichtigen. Falls man Souvenirs kaufen möchte, erledigt man dies aber besser in Argentinien, da es dort billiger ist. Außerdem sollte man ein Regencape einpacken. Im park kostete es 15 Real. Der Weg an den Wasserfällen ist nicht sehr lang. Man ist in etwa 3 Stunden fertig. Aber am Ende wartet auch hier das große Finale. Auf einem Steg geht man zwischen den Wasserfällen bis zu einer Plattform, in die Nähe des Teufelslochs. Ohne Cape wird man klatschnass und man fühlt sich wie in einem Orkan. Wahnsinn!! Diese Seite ist aber auch bequemer. Es führen 500 Stufen nach unten und für den Weg nach oben gibt es einen Panoramaaufzug.

Im Anschluss sind wir wieder mit dem Bus zum Eingang und weiter mit dem öffentlichen Bus zum Hotel. Der 120er fährt übrigens auch am Flughafen vorbei, allerdings ist die variante mit Koffern schon etwas anstrengend, denn die Busse sind sehr voll. Zu Abend haben wir schließlich noch einmal im Gaucho Rodizio nebenan gegessen und wieder Caipis getrunken. Man gönnt sich ja sonst nix.

Tag16
Das Frühstücksbuffet im Hotel muss ich nun doch mal lobend erwähnen. Dies Auswahl ist riesig und es schmeckt lecker. Aber wir mussten im Anschluss direkt mit dem Taxi zum Flughafen Puerto Iguassu. Dieser ist etwas größer als sein argentinisches Pendant, aber immer noch sehr überschaubar.

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