Rundreise durch Andalusien

Anfang April sind wir dieses Jahr nach Andalusien gefahren. Genauer gesagt sind wir von Weeze nach Malaga mit Ryanair geflogen. Die Flugverbindung war die bestmögliche, da wir Montag mittags angekommen sind und erst am Mittwochabend wieder abgeflogen. Bei herrlichem Sonnenschein und warmen 25 Grad haben wir als erstes unseren Mietwagen von Avis abgeholt. Für 9 Tage haben wir 232 Euro gezahlt und einen Fiat Panda bekommen. Der Kofferraum ist etwas klein, aber zum Fahren in Spanien ist er sehr gut. Das Beste an dem kleinen Auto ist, man findet überall einen Parkplatz.

Nachdem wir alles im Panda verstaut hatten, sind wir an der Küste entlang in Richtung Süden, durch Marbella bis zu unserem Hotel Holiday Inn Express (53€ pro Nacht inkl. Frühstück) in Los Barrios gefahren. Das Hotel liegt in einem Gewerbegebiet mit einem Shoppingcenter und Supermärkten in direkter Umgebung. Der Vorteil ist aber die Lage des Hotels zwischen Gibraltar und Algeciras. Letzteres war auch unser Ziel für den Abend. Die Stadt ist alles andere als touristisch, aber dennoch war es unglaublich voll. Das lag an der Semana Santa zu der wir gerade rechtzeitig in Spanien waren. Kaum das Auto im Parkhaus abgestellt, sahen wir schon die erste Prozession. Es war eine Art Militärkapelle die durch die Straßen marschierte. Später folgten dann die eigentlichen Prozessionen mit Kutten und großen, hunderte Kilo schweren Wagen, die aber von Leuten getragen wurden.

Für uns wirkte das alles sehr skurril,  interessant aber auch schön. Besonders die Atmosphäre der Einheimischen, die überall feierten, tranken und aßen machte die Stadt unheimlich lebendig. Von den Prozessionen und was es damit wirklich auf sich hat, bekamen wir in den nächsten Tagen aber noch ein viel besseres Bild.

Der zweite Tag führte uns erst einmal in ein anderes Land: Nach Gibraltar. Den berühmten britischen Felsen wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen, da auch Freunde schon berichtet hatten, wie schön es dort ist. Das Wetter war noch etwas wärmer und so hatten wir super Bedingungen um den Felsen zu erklimmen. Na gut, wir nahmen die Seilbahn. An der Talstation könnte man kostenlos parken, allerdings war für uns nichts mehr frei. So sind wir in ein Parkhaus in der Nähe gefahren. Die Seilbahntickets (15,50 Pfund oder mit Naturpark 25,50Pfund) hätten wir besser mal vorher im Internet reserviert, denn so standen wir eine gute halbe Stunde an, ehe es nach oben ging.

Aber dann war es soweit und wir schwebten auf den Felsen. Die Aussicht unterwegs war toll, leider aber getrübt von den schmutzigen Fenstern. Kaum oben angekommen, sprangen auch schon die ersten Affen um uns herum. Die sind schon recht dreist, wenn sie etwas zu Essen wittern. Da wir aber nichts dabei hatten, ließen sie uns in Ruhe und wir konnten die kleinen Berberaffen ungestört fotografieren.

Auf der Bergstation genossen wir die Aussicht auf das Meer, Afrika und die Landschaft drumherum und folgten dann der Straße nach unten. Viele Affen liefen herum oder sonnten sich auf den Bäumen. Erstes Ziel war der Skywalk: Eine kleine Plattform mit Glasboden und -Geländer. Auch hier turnten natürlich wieder die Affen herum.

Übrigens gibt es neben der Seilbahn und natürlich der Option zu Fuß zu laufen, auch noch die Möglichkeit mit Minibussen nach oben zu fahren. Wir waren aber froh, dass wir das nicht gemacht haben, denn die Taxis standen immer wieder im Stau und die Fahrweise sah sehr stressig aus.

Die Straße schlängelte sich weiter nach unten. Zwischendurch verließen wir diese und folgten einem kleinen Pfad, der etwas mehr Ruhe bot. Schließlich kamen wir an der St. Michaels Höhle heraus. Dies ist eine Tropfsteinhöhle, die man sich unbedingt anschauen sollte. Die riesigen Stalaktiten und Stalagmiten sind sehr beeindruckend und die Temperatur im Inneren bot eine schöne Abkühlung.

 

Eigentlich wollten wir zur Mittelstation laufen und wieder nach unten fahren, aber kurzerhand sind wir bis ins Stadtzentrum komplett zu Fuß gelaufen.

Die Altstadt ist ebenfalls sehr schön und hat einen wirklich interessanten Mix aus spanischer Architektur mit britischem Einfluss. Natürlich hängt überall der Union Jack herum. Neben Bier und Cider, sowie typisch englischen Essen gibt es aber auch spanische Spezialitäten. Wir entschieden uns für ein englisches Pub (The angry Friar) und hatten Fish&Chips als Mittagesssen.

In Gibraltar gibt es eine große Shoppingmeile in der man günstiger einkaufen kann, da es ein Zollfreies Gebiet ist. Daneben sind aber auch die schönen Häuser ein Blickfang. Wir sind dann aber wieder zum Parkhaus gegangen und mit dem Auto weiter zum südlichsten Punkt der Halbinsel gefahren. Hier am Punkt Europa wurde ein kleiner Park und eine Moschee errichtet. Wir hatten eine tolle Aussicht nach Afrika und auf den Felsen. Da es aber sehr windig war, sind wir nach kurzer Zeit weitergefahren. Wir folgten der Straße an der Ostküste in Richtung Norden um auch wirklich alle Seiten des Felsens zu sehen. Zum Abschluss sind wir noch zu den “Great Siege Tunels” gefahren. Allerdings war es schon zu spät und die Ausstellung geschlossen. Dafür waren wir nun genau oberhalb vom Flughafen und hatten so noch einmal eine tolle Kulisse für Fotos.

Das war dann ein schöner Abschluss für den Ausflug und wir sind zurück über die Startbahn des Flughafens nach Spanien gefahren. Übrigens: Ausweis nicht vergessen, denn die werden natürlich beim Grenzübertritt kontrolliert.

Diese brauchten wir auch am nächsten Tag, denn wir hatten uns für einen Ausflug nach Ceuta, der spanischen Exklave auf dem afrikanischen Kontinent entschieden. Für das Ticket mit Balearia von Algeciras nach Ceuta haben wir 119 Euro gezahlt. Gebucht hatten wir ein paar Tage vorher online und die Tickets ausgedruckt. Parken kann man an der Av. Virgen del Carmen kostenlos (auch wenn dort “Parkaufpasser” stehen, die 80 Cent haben möchten). Auf dem Hinweg hatten wir die Schnellfähre und so waren wir bereits nach einer Stunde angekommen. Ceuta ist nicht das typische Touristenziel. Gefühlt waren wir die einzigen. Dafür konnten wir in aller Ruhe durch die Stadt gehen. Schön waren die Festung und die Hauptstraße mit schönen Gebäuden wie das Drachenhaus oder der Plaza de Africa. Natürlich ist auch die Heraklessstatue ein Muss, ist doch Ceuta eine der Säulen des Herakles. Die Markthalle kann man sich anschauen, ist aber nicht wirklich schön, dafür gibt es hier öffentliche Toiletten. Am besten hat uns aber der Strand gefallen. Puderzuckersand, kilometerlang, blaues Wasser… Traumhaft! An der Ribera Beach Bar haben wir etwas getrunken und einfach den Tag genossen.

Am Nachmittag ging es wieder zurück. Diesmal hatten wir die etwas langsamere Fähre, die 30 Minuten länger braucht. Check In und Boarding ging immer problemlos, daher kann ich die Fährlinie auch empfehlen. Gegen 18 Uhr waren wir schließlich wieder im Hafen von Algeciras.

Da wir aber noch Lust hatten etwas zu unternehmen sind wir nach Tarifa gefahren, zum südlichsten Punkt Europas. Das kleine Städtchen ist ein Mekka für Surfer, aber auch sonst einen Besuch Wert. Es gibt hier herrliche Strände, an denen man sicher auch in der Hochsaison ein ruhiges Fleckchen findet. Im Zentrum gibt es einige historische Gebäude, darunter eine größere Festung und ein Stadttor.

Wir hatten den Sonnenuntergang über dem Meer genossen und so langsam kam der Hunger. Wir wollten Tapas essen und sind in der La Burla gelandet. Es gibt nur ein paar Tische, aber sehr leckeres Essen. Wir probierten uns durch sämtliche Tapas und einige leckere Weine und zahlten am Ende nur 40 Euro für zwei Personen.

Vollgefuttert fuhren wir zurück zum Hotel. Wir mussten noch die Koffer packen, denn am nächsten Morgen ging es weiter nach Jerez.

Nach Jerez führt eine Autobahn durch die Berge der Alcornocales. Die Fahrt dauert nur gut 90 Minuten, aber es gab so viel zu sehen, dass die Zeit noch schneller verging.

In Jerez checkten wir schnell im Ibis Hotel ein (53 Euro pro Nacht) machten uns aber gleich wieder auf den Weg in die Provinzhauptstadt Cadiz. Die Stadt liegt auf einer Landzunge am Meer und ist über 4 Brücken mit dem Festland verbunden. Wir fuhren über die spektakuläre  “Puente de la Constitución de 1812”, hoch über das Wasser und parkten in einer Tiefgarage in der Altstadt.  Schon nach den ersten Metern waren wir uns einig, dass uns die Stadt in den Bann gezogen hat. Die kleinen Gassen unterbrochen von geschäftigen Plätzen mit Cafés und Restaurants, Imposanten Gebäude und Kirchen, die traumhafte Lage am Meer, alte Festungsanlage und schließlich eine gigantische Kathedrale. Wir wollten uns einen Überblick verschaffen und sind in den Torre Tavira. Dies ist ein alter Turm, der früher genutzt wurde um die Schiffe des Eigentümers zu beobachten. Es gibt zahlreiche ähnliche Gebäude, aber der Tavira ist der höchste und hat zudem eine Camera Obscura (6 Euro). Mittels Lichtprojektion kann man das Geschehen in den Straßen Live sehen und bekommt dabei eine Stadtführung. Von der obersten Etage hat man außerdem eine herrliche Aussicht über die Dächer.

Wieder unten sind wir an der Küste entlang spaziert und wieder zurück ins Zentrum. Es war zeit für die nächste Prozession! Andere Kostüme, andere Wagen, andere Musik, aber der gleiche Ablauf.

Inzwischen verstanden wir, dass die Wagen die Geschichte der Karwoche darstellen und dass unter den Kapuzengewänder die Büßer gehen.

Da die Prozessionen bis in den frühen Morgen gehen, suchten wir uns ein Restaurant um mal wieder Tapas zu essen. Schinken, Käse, Oliven, Fleischbällchen und vieles mehr waren wieder sehr lecker. Wir gingen danach noch einmal zur Kathedrale. Der inzwischen aufgekommene kalte Wind trieb uns aber schon nach kurzer Zeit in Richtung Auto und wir fuhren zurück ins Hotel. Morgen wollten wir schließlich Jerez anschauen, leider war Regen vorausgesagt und kühlere Temperaturen.

Es regnete am Morgen tatsächlich und so sind wir erst gegen Mittag in die Innenstadt gefahren. Wir parkten recht zentral in einer Tiefgarage unter der Plaza Arenal und spazierten durch die Innenstadt. Es war allerdings nicht so leicht durch die Gassen zu kommen, da überall Tribünen für die Umzüge aufgebaut waren.

Zuerst ging es in Richtung Alcazar, den wir allerdings nur von außen Besichtigten und zur Kathedrale, die leider geschlossen war. Von daher entschieden wir uns dazu die anderen Gassen der Stadt zu erkunden. Immer wieder trafen wir auf kleine Plätze mit Restaurants und am frühen Nachmittag ging es schon wieder los mit den Prozessionen. Nun meldete sich auch der Hunger. Wir kehrten in eine kleine Sherrybar (Camachuelo) ein, in der wir ein paar Tapas mit einer Auswahl an Sherrys probierten. Der süße Sherry schmeckte uns am besten (obwohl wir sonst nur trockenen Wein trinken) aber auch die anderen waren gut.

Nach der kleinen Stärkung haben wir uns wieder in das Prozessionsgetümmel gestürzt bis es uns dann zu viel wurde und wir zurück ins Hotel gefahren sind.

Bevor wir uns auf den Weg nach Sevilla machten, kauften wir Sherry ein. Ein Tipp: Packt ihn gut ein, denn er kann über den Korken auslaufen.

Anschließend fuhren wir direkt nach Sevilla… bzw. daran vorbei. Wir sind weiter gefahren nach Portugal. Ich war noch nie in dem Nachbarland und so wollte ich die Gelegenheit nutzen. Wir sind also über den Guadiana nach Monte Gordo gefahren. Das war, bis auf den Strand, nicht schön, daher sind wir ein Stück weiter in den kleinen Ort Castro Marim gefahren. Dort ist eine Festungsanlage auf einem Berg, die man besichtigen kann. Von dort sind wir wieder nach Spanien in den Ort Isla Canela gefahren um noch einmal das Meer zu sehen, bevor es dann ins Inland nach Sevilla ging.

Am Nachmittag sind wir schließlich  im Ibis Hotel angekommen. Hotel eigene Parkplätze sind sehr begrenzt, aber man kann entweder sein Auto an der Straße parken oder für ein paar Euro in die Tiefgarage fahren.

Wir ließen das Auto am Hotel und sind mit dem Bus in die Innenstadt gefahren. Das geht recht problemlos, dauert aber auch eine gute halbe Stunde. Dafür hat man keine Parkplatzprobleme und es ist günstig.

Wir haben uns vor allem die Gegend um die Kathedrale angeschaut. Da es die Osternachnacht war, wollten wir in eine Messe gehen. Zufällig erfuhren wir, das wir dazu auch (kostenlos) in die Kathedrale gehen konnten. Also holten wir uns eine Kleinigkeit zu Essen und warteten, bis wir hinein durften.

Es war schon ein Erlebnis! Eine sehr feierliche Stimmung verbreitete sich bereits beim Einlass. Wir suchten uns einen Platz im zentralen Bereich. Es wurden Programmhefte und kleine Kerzen verteilt. Dann ging das Licht aus und das Osterfeuer wurde hereingetragen. Nach und nach wurden unsere Kerzen entzündet und dabei erklang die Orgel.

Nun begann die eigentliche Messe, mit vielen Lesungen und Gesängen. In dem Begleitheft konnten wir auch die englische Übersetzung finden.

Nach einer guten Stunde sind wir dann aber aufgebrochen. Die Messe wäre noch gut zwei weitere Stunden gegangen, das war uns dann doch zu lang, auch wenn es sehr schön war.

Zurück wollten wir eigentlich wieder mit dem Bus fahren, aber da Nachts die Linien seltener fahren, haben wir uns ein Taxi zum Hotel gegönnt. In Spanien ist es deutlich billiger als in Deutschland.

Morgens nahmen wir wieder den Bus zur Station Prado San Sebastian. Diesmal wollten wir in den Alcazar. Aber dort angekommen, sahen wir eine riesige Schlange vor dem Eingang. Kurzerhand buchten wir online Tickets für den Nachmittag und machten uns auf, die anderen Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Da wir die Kathedrale schon gestern Abend gesehen hatten, gingen wir weiter durch die Straßen, einmal quer durch die Altstadt bis zu den Setas de Sevilla. Eine sehr interessante Dachkonstruktion, auf die man auch hinauf gehen kann. von Dort sind wir in Richtung Südwesten über die Plaza Nueva zur Stierkampfarena in der am Abend ein Kampf stattfinden sollte.  Unser nächstes Ziel war dann die kleine Plaza Cabildo und zurück zum Alcazar. Inzwischen hatten wir nicht mehr viel zeit bis zu unserem Eintrittstermin.

Wir mussten kurz warten, ehe die Gruppe mit der gebuchten Uhrzeit eintreten durfte. Es ging erst durch einen Gang in einen kleinen Innenhof und ab dort gab es unzählige Zimmer in verschiedenen Etagen zu entdecken. Es lohnt sich auch wirklich überall rein zugehen, da jedes individuell anders gebaut und gestaltet wurde. Neben mittelalterlichen Räumen zu feinster arabischer Baukunst war alles dabei. Da lasse ich auch einfach mal die Fotos sprechen.

Anschließend sind wir in die Gartenanlagen gegangen. Auch hier gibt es wieder viel zu entdecken: Brunnen, Wasserläufe, Teiche, Blumen, Bäume und Pfauen.

Für den ganzen Besuch sollte man schon an die drei Stunden einplanen um alles in Ruhe anzuschauen. Eintrittskarten kosten ca 10 Euro und wie schon eben erwähnt lohnt es sich diese vorab zu kaufen.

Sevilla ist auch Stadt des Flamencos und da wir überall Flyer und Plakate von Shows gesehen haben, kam uns die Idee doch eine am Abend zu besuchen. Das war dann nicht so einfach wie gedacht, denn die meisten waren ausgebucht. Aber schließlich fanden wir noch Plätze im Tablao Alvarez Quintero. Für 15 Euro pro Person bekamen wir eine Dreiviertelstunde Flamenco und Musik. Die Show war in Ordnung, aber es störte etwas, dass der Saal auch gleichzeitig Eingang zu einem Hotel ist und so ab und zu Gäste durchgingen.

Nun hatten wir aber richtig Hunger und sind in eine Tapas (Antiguedades) gegangen. Die vielen spanischen Kleinigkeiten schmeckten super und kosteten nur etwa 2 bis 3 Euro je Schälchen.

Nach dem wir sehr viel probiert hatten, mussten wir noch einen Verdauungsspaziergang machen. Wir warfen einen Blick auf die Karte um zu sehen, wo wir noch nicht waren. Daher gingen wir nun zum Torre del Oro am Kanal. Der Turm ist zwar nicht Gold, gehörte aber früher zur Stadtbefestigung und wird im dunklen gelb angestrahlt. Inzwischen war auch die Sonne untergegangen und so konnten wir den Turm im Lichterglanz sehen.

Danach sind wir, vorbei an der Universität und dem Teatro Lope de Vega, zum Plaza de Espana gegangen. Den sollte man nicht verpassen! Die ganze Anlage ist sehr beeindruckend. Am Abend hat man hier mehr Ruhe, da die Touristenmassen weg sind, aber alleine ist man dennoch nicht. Viele Einheimische spazieren hier entlang.

Die feine Baukunst bis in jedes kleinste Detail ist schon sagenhaft. Das war noch einmal ein Highlight zum Abschluss des Sevilla-Tages.

Am frühen Morgen haben wir uns auf den Weg ins 250 Kilometer entfernte  Granada gemacht. Natürlich wollten wir auch die Alhambra anschauen, was sich im vorhinein aber schwieriger erwies als erwartet, denn die Tickets sind streng limitiert. Jeweils 3 Monate vorher wird der online Zugang freigeschaltet und vor allem Tour-Firmen sichern sich dann direkt die meisten Eintrittskarten. Von zuhause aus wollten wir eigentlich schon alles reservieren, damit wir im Urlaub nichts mehr machen mussten. Aber es waren schon alle vergeben. Glücklicherweise stieß ich im Internet auf einen Hinweis, dass eine Woche vorher die nicht verkauften wieder in den Verkauf gehen. Also konnten wir Karten für die Alhambra und die Gärten des Generalife für diesen Abend kaufen. Juhu!

Mittags kamen wir in Granada an und checkten im sehr zentral gelegenen Hotel Universal ein, das zum Glück eine eigene Tiefgarage hat.

Nachdem wir alles im Zimmer verstaut hatten sind wie zur Alhambra losmarschiert. Immer den Berg hinauf bis zum Eingangstor. Für uns wichtig war nur die Zeit für das Betreten des Nasriden Palastes.  Denn dafür werden die Besucher nur Gruppenweise alle 30 Minuten hereingelassen. Da wir aber erst später dran waren, sind wir als erstes zum Generalife mit seinen wunderschönen Gärten gegangen. Auch wenn es im Sommer wesentlich bunter und üppiger ist, war es auch so einfach toll. Überall kleine Wasserspiele, Bachläufe und Brunnen, dazwischen kunstvolle hecken und Blumen. Nachmittags ist es hier übrigens leerer und man kann in aller Ruhe Fotos machen.

Von dort sind wir dann aber zu dem berühmten Nasriden Palast spaziert. Es ist der bekannteste Teil der Alhambra und ebenfalls ein absolutes “Must-See” des Unesco Weltkulurerbes. Die feinen arbeiten bis ins kleinste Details sind wundervoll. Höhepunkt des Rundgangs ist der Löwenhof, dessen weißer Marmor in der Sonne strahlt. Wir haben gut eine Stunde allein in diesem Palast verbracht um alles anzusehen und im Anschluss sind wir noch ein bisschen weiter durch die umliegenden Gärten gestreift.  Eigentlich wollten wir auch die Alcazaba Festund anschauen, aber die war schon geschlossen. So schauten wir noch kurz in Palast Carlos V. und sind dann langsam wieder in Richtung Altstadt gegangen, denn inzwischen hatten wir Hunger bekommen.

Vorbei an unzähligen Souvenirshops haben wir uns eine Tapasbar ausgesucht. Das tolle in Granada: Zu jedem Getränk das man bestellt, gibt es kostenlos Tapas! Probiert dort unbedingt das Alhambra Bier, eine lokale Spezialität. In den Gassen haben wir zum Abschluss des Tages bei der Heladeria Tutto Gelato ein Eis gegessen. Mit das Beste was wir in diesem Urlaub hatten!

Am nächsten Tag wollten wir wieder etwas raus in die Natur und da die Sierra Nevada vor der Tür liegt sind wir dort natürlich hingefahren. Mit unserem kleinen Panda ging es über eine tolle Serpentinenstraße auf über 2000m in den Skiort, der genauso heißt wie das Gebirge. Dort lag der Schnee noch Meterhoch, gleichzeitig schien aber die schon warme Sonne. Da hätte ich richtig Lust gehabt die Skier anzuschnallen. Wir haben aber einfach das Panorama genossen die Gegend erkundet.

Am Nachmittag stand wieder Kultur auf dem Programm. Die Kathedrale von Granada (der Eintritt enthält eine Audiotour, die aber etwas lang geraten ist) war als erstes dran, die beiden Nebenkirchen, die noch einmal extra Eintritt kosten haben wir außen vor gelassen. Dann weiter zur La Madraza (schön, aber ähnlich den Verzierungen im Nasriden Palast), Fuente de los Gigantes, zum kleinen botanischen Garten, einigen Klöstern und vorbei an der Markthalle wieder ins Zentrum. Die Stadt hat sicher noch viel mehr zu bieten, aber wir waren nun doch etwas geschafft und suchten uns wieder eine Tapasbar um die Energiereserven zu füllen. Dort haben wir es uns gut gehen lassen uns sind noch ein wenig durch die Gassen geschlendert.

Jeder Urlaub geht leider einmal zu Ende und wir hatten nun unseren letzten Tag vor uns. Abflug war wieder von Malaga, aber erst um 20 Uhr Abends, also hatten wir noch genug Zeit zum ausschlafen und um den Tag zu genießen.

Da wir schon einige Tage nicht mehr das Meer gesehen hatten, wollten wir genau dorthin. Also sind wir von Granada aus in Richtung Süden, immer an den schneebedeckten Bergen vorbei bis an einen Strand in der Nähe von Motril gefahren. Es war zwar sehr windig, aber die Salzluft tat richtig gut. Von dort sind wir immer an der Küste entlang nach Malaga gefahren und haben hier und dort mal angehalten und Pause gemacht. Wenn man durchfährt ist man in etwa 2 Stunden angekommen, aber wir waren erst nach gut fünf am Flughafen. Durch Malaga sind wir nur durchgefahren, da wir den Wagen mit den gut sichtbaren Koffern nicht irgendwo abstellen wollten.

Der Flughafen war dann etwas chaotisch, aber letztendlich sind wir wieder gut in Deutschland angekommen.